Terpene: Wirkung, Funktion und Bedeutung im Cannabis

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17 Dec 2025

Terpene: Wirkung, Funktion und Bedeutung im Cannabis

Wenn Du an Cannabis denkst, fallen Dir wahrscheinlich zuerst Cannabinoide wie THC oder CBD ein. Doch ein oft unterschätzter Bestandteil sind die Terpene. Das sind natürliche Aromastoffe, die nicht nur für den Duft und Geschmack verantwortlich sind, sondern auch im wissenschaftlichen Fokus stehen. Sie könnten eine Rolle dabei spielen, warum verschiedene Cannabis-Sorten unterschiedlich wahrgenommen werden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Terpene prägen das Aroma von Cannabis, von fruchtig über würzig bis erdig.

  • Sie kommen nicht nur in Hanf vor, sondern auch in Zitrusfrüchten, Kräutern oder Kiefern.

  • Aktuelle Forschung untersucht, ob und wie Terpene mit anderen Pflanzeninhaltsstoffen wie Cannabinoiden zusammenwirken. Stichwort: Entourage-Effekt.

  • Dabei interessiert es besonders, welchen Einfluss sie auf das Erleben oder die Verträglichkeit haben könnten.

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Was sind Terpene?

Terpene gehören zu den sogenannten sekundären Pflanzenstoffen. Sie kommen in einer Vielzahl von Pflanzen vor und prägen ihren charakteristischen Duft und Geschmack. In der Natur erfüllen Terpene unterschiedliche Funktionen, etwa als Schutz vor Fressfeinden oder zur Anlockung von Bestäubern.

Terpene: Definition

Der Begriff „Terpene“ beschreibt eine große Gruppe organischer Verbindungen, die auf sogenannten Isopren-Einheiten basieren. Je nach Anzahl dieser Einheiten unterscheidet man beispielsweise:

  • Monoterpene
  • Sesquiterpene
  • Diterpene

Diese strukturelle Vielfalt führt zu einem breiten Spektrum an Geruchs- und Geschmacksprofilen und macht Terpene zu einem spannenden Forschungsfeld in der Pflanzenkunde und darüber hinaus.

Terpene: Beispiele aus der Natur

Hier ein paar bekannte Terpene und ihre typischen Vorkommen:

  • Limonen: frischer Zitrusduft, z. B. in Orangen oder Zitronenschalen
  • Myrcen: erdig-moschusartig, u. a. in Mango oder Hopfen
  • Pinen: erinnert an Nadelbäume, vor allem in Kiefern und Rosmarin
  • Linalool: blumig und leicht süßlich, bekannt aus Lavendel
  • Caryophyllen: würzig, pfeffrig, z. B. in schwarzem Pfeffer

Terpene werden nicht nur in der Aromatherapie oder Lebensmittelindustrie eingesetzt. Sie stehen auch zunehmend im Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen, insbesondere im Zusammenspiel mit anderen pflanzlichen Inhaltsstoffen wie Cannabinoiden.

Terpene in Cannabis

Cannabis enthält eine besonders vielfältige Mischung an Terpenen, die sich je nach Sorte unterscheiden können. Während manche Sorten fruchtig oder süß duften, erinnern andere eher an Kräuter, Wald oder Gewürze. Dieses Aromaprofil ist typisch für die jeweilige Cannabissorte und macht sie sensorisch so individuell.

Cannabis-Terpenprofile: Mehr als nur Duft

Das sogenannte Terpenprofil einer Pflanze bestimmt nicht nur ihr Aroma, sondern steht auch im Zusammenhang mit dem ganzheitlichen Eindruck, den eine Sorte vermittelt. In der Forschung wird diskutiert, ob und wie diese Profile möglicherweise auch die Gesamtwirkung von Cannabis beeinflussen könnten.

Ein Begriff, der in diesem Kontext häufig fällt, ist der Entourage-Effekt: Gemeint ist das Zusammenspiel von Terpenen und Cannabinoiden wie THC oder CBD, das laut einiger Studien möglicherweise komplexer wirkt als die isolierte Anwendung einzelner Substanzen.

Terpene und Cannabinoide: Ein Zusammenspiel in der Forschung

  • THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) gehören zu den bekanntesten Cannabinoiden in der Hanfpflanze.

  • Terpene stehen im Verdacht, deren Effekte mit zu beeinflussen, etwa durch Wechselwirkungen mit körpereigenen Rezeptoren.

  • Ob bestimmte Terpene aktivierende, ausgleichende oder beruhigende Reize mitgestalten können, ist Gegenstand aktueller Forschung.

Wichtig: Die Studienlage ist noch nicht abschließend. Viele Zusammenhänge gelten als Hypothesen und werden wissenschaftlich weiter untersucht.

Terpene und ihre mögliche Rolle im Körper

Die Frage, wie Terpene im menschlichen Körper wirken könnten, beschäftigt die Wissenschaft bereits seit einiger Zeit. Erste Studien und Erfahrungswerte liefern Hinweise darauf, dass bestimmte Terpene mit sensorischen oder physiologischen Reaktionen in Verbindung stehen könnten, allerdings ohne abschließend gesicherte medizinische Wirkung.

Typische Terpene & ihre Eigenschaften

Terpen

Aroma

Bekannte Pflanzenquellen

Mögliche Rolle (in Forschung & Tradition)

Limonen

Zitrus, frisch

Zitrusfrüchte, Cannabis

Wird mit belebenden Eigenschaften assoziiert

Myrcen

Erdig, moschusartig

Mango, Hopfen, Cannabis

Gilt als klassisches Terpen in Cannabisprofilen

Pinen

Waldig, harzig

Kiefern, Rosmarin

Kommt häufig in Naturaromen vor

Linalool

Blumig, lavendelartig

Lavendel, Minze, Cannabis

Bekannt aus Entspannungsritualen

Caryophyllen

Würzig, pfeffrig

Pfeffer, Nelken, Cannabis

Besonders: Kann an CB2-Rezeptoren binden – wird intensiv erforscht

Hinweis: Die genannten Effekte stammen aus präklinischen Untersuchungen und traditioneller Anwendung. Sie ersetzen keine medizinische Beratung oder Therapie.

Wie Terpene wahrgenommen werden: Beispiele aus Erfahrung und Forschung

  • Limonen wird häufig mit einem Gefühl von Frische oder Antrieb in Verbindung gebracht, z. B. durch Zitrusdüfte.

  • Myrcen gilt als typisch für viele Cannabissorten und wird in Aromatherapie-Kontexten mit Entspannung assoziiert.

  • Caryophyllen ist spannend für die Forschung, da es als eines der wenigen Terpene direkt mit dem körpereigenen Endocannabinoid-System interagieren kann (CB2-Rezeptor).

Cannabis, Terpene und ihre mögliche Rolle in der Medizin

Die Frage, ob Cannabis entzündungshemmend wirken kann, wird sowohl in der Forschung als auch in der medizinischen Praxis diskutiert. 

Cannabis & mögliche entzündungsbezogene Eigenschaften

Präklinische Studien deuten darauf hin, dass sowohl Cannabinoide als auch bestimmte Terpene in Modellen mit Entzündungsbezug untersucht wurden und das mit ersten interessanten Ansätzen.

Wichtig: Diese Ergebnisse stammen überwiegend aus Labor- oder Tiermodellen und lassen sich nicht direkt auf Menschen übertragen.

Cannabis & muskelbezogene Themen

Auch rund um die muskuläre Wirkung von Cannabis gibt es Erfahrungsberichte, etwa in Zusammenhang mit Lockerheit oder Entspannung nach körperlicher Belastung. Wissenschaftlich gibt es erste Hinweise, dass bestimmte Inhaltsstoffe mit muskulären Prozessen interagieren könnten. Doch auch hier gilt: Die Wirkung kann individuell sehr unterschiedlich empfunden werden.

Der Entourage-Effekt im medizinischen Kontext

In der medizinischen Anwendung von Cannabis gewinnt der sogenannte Entourage-Effekt zunehmend an Aufmerksamkeit. Die Idee: Terpene und Cannabinoide könnten im Zusammenspiel eine Rolle für das individuelle Erleben und die Verträglichkeit spielen. Statt isolierter Einzelsubstanzen steht die Gesamtheit der Inhaltsstoffe im Fokus.

Viele Patienten berichten davon, dass Vollspektrum-Produkte besser zu ihren Bedürfnissen passen als reine Isolate. Wissenschaftlich wird dieser Effekt weiterhin intensiv erforscht.

Anwendung von Terpenen im Alltag

Terpene sind aus Deinem Alltag kaum wegzudenken. Du begegnest ihnen ganz selbstverständlich in vielen Situationen:

  • In ätherischen Ölen: Zum Beispiel Linalool, das in Lavendelöl enthalten ist und für den charakteristischen Duft sorgt.
  • In Lebensmitteln: Limonen verleiht Zitrusfrüchten ihr frisches Aroma.
  • In Hanfprodukten: In sogenannten Vollspektrum-Extrakten ist oft das natürliche Terpenprofil der Pflanze enthalten.

Terpene & Cannabis: Worum geht’s?

Wenn Du Dich für die Anwendung von Terpenen im Zusammenhang mit medizinischem Cannabis interessierst, lohnt sich eine fachliche Begleitung. Denn, die Wirkung kann individuell sehr unterschiedlich ausfallen, und eine kompetente Beratung sorgt dafür, dass du bestmöglich informiert bist.

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FAQ

Was sind Terpene?

Terpene sind natürliche Duftstoffe, die in vielen Pflanzen vorkommen, z. B. in Zitrusfrüchten, Lavendel oder Rosmarin. Sie geben Pflanzen ihr typisches Aroma und kommen auch in Cannabis natürlich vor.

Welche Wirkung können Cannabis-Terpene haben?

In der Forschung wird untersucht, ob bestimmte Terpene das Zusammenspiel mit Cannabinoiden beeinflussen können, zum Beispiel im Rahmen des sogenannten Entourage-Effekts. Aussagen zur konkreten Wirkung beim Menschen lassen sich aktuell noch nicht wissenschaftlich belegen.

Sind Terpene gesundheitsschädlich?

Terpene gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und finden sich auch in Lebensmitteln oder ätherischen Ölen. In üblichen Mengen gelten sie als unbedenklich. Wenn Du Cannabis medizinisch nutzt, sollte die Anwendung immer ärztlich begleitet werden.

Wo kann ich Terpene in Deutschland kaufen?

Terpene sind in Deutschland frei als Aromen oder ätherische Öle erhältlich. Produkte mit einem natürlichen, cannabisbasierten Terpenprofil, etwa Vollspektrum-Cannabisarzneimittel, sind hingegen verschreibungspflichtig. 

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Können Terpene die Wirkung von THC oder CBD beeinflussen?

In Fachkreisen wird diskutiert, ob Terpene die Wirkung von Cannabinoiden modulieren können. Dieses mögliche Zusammenspiel wird als Entourage-Effekt bezeichnet. Studien dazu laufen. Allerdings stehen gesicherte Aussagen zur Wirkung beim Menschen noch aus.

Hinweis

Diese FAQ dienen der Information und ersetzen keine medizinische Beratung. Bei Fragen zur Anwendung oder Therapie sprich am besten mit Deinem Arzt oder Deiner Ärztin.

Quellenhinweise:

  1. Russo, E. B. (2011). Taming THC: potential cannabis synergy and phytocannabinoid-terpenoid entourage effects. British Journal of Pharmacology.

  2. Booth, J. K., & Bohlmann, J. (2019). Terpenes in Cannabis sativa – From plant genome to humans. Plant Science.

  3. National Center for Complementary and Integrative Health (NCCIH). Aromatherapy: In Depth.

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